Der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 2009 initiierte Internationale Tag der Händehygiene soll alljährlich die Aufmerksamkeit auf die Händehygiene lenken. Das Datum 05.05. symbolisiert dabei die fünf Finger jeder Hand. In der WHO-Kampagne wird die Händedesinfektion als die wirksamste Einzelmaßnahme zur Unterbrechung von diversen Infektionsketten hervorgehoben.
Ein Blick zurück zeigt, dass dies nicht immer selbstverständlich war. Sowohl der hohe Wert, den die Händedesinfektion heute in Fachkreisen aber auch in der Öffentlichkeit besitzt, als auch die Art wie und womit wir uns die Hände desinfizieren, waren und sind auch heute ständigen Veränderungen ausgesetzt. Der Frauenarzt Ignaz Semmelweis (1818-1865) gilt als einer der Begründer der Händedesinfektion. Seit Semmelweis und der Entdeckung der Ursachen des Kindbettfiebers weiß man: richtige und regelmäßige Händereinigung kann lebensrettend sein. Semmelweis‘ Ideen waren zu seiner Zeit wenig populär. Erst Jahre später sollten Louis Pasteur und Robert Koch die Grundlagen für die heutige Mikrobiologie legen.
In den folgenden Jahrzehnten kam es zu einer raschen Entwicklung der Händedesinfektion. In diese Zeit fällt z.B. die Erkenntnis, dass die Benetzung der Haut entscheidend für den Desinfektionserfolg ist und dass dabei die Fingernägel der am stärksten besiedelte und am schwersten zu desinfizierende Teil der Hand sind. Die Trennung zwischen chirurgischer und hygienischer Händedesinfektion fand erst nach der Jahrhundertwende im Jahr 1905 statt.
Heute wissen wir alle, dass sich zahlreiche Bakterienarten und Viren auf unseren Händen sammeln. Viele davon sind harmlos, allerdings befinden sich darunter auch Krankheitserreger. Sie finden sich auf Türklinken, Smartphones, Geländern, Aufzugknöpfen. Die Computertastatur ist eine oft beschriebene „Keim-Hölle“. Und auch alle anderen Gegenstände, die wir berühren, bergen Gefahren. Bei 80 Prozent aller Infektionskrankheiten sind die Hände im Spiel. Händewaschen im Alltag hilft, Desinfektion ist in der Klinik sicherer. Aber mache ich das richtig?
Zum internationalen Tag der Händehygiene führt die DEKIMED am 5. Mai Patientenschulungen durch.
Seit dem Ausbruch von Corona stehen in allen CELENUS Kliniken viel mehr Desinfektionsständer als vorher. Die Patienten werden zur richtigen Anwendung regelmäßig geschult. Eine hohle Hand voll Händedesinfektionsmittel (etwa 3 bis 5 ml = 2 bis 3 Spenderhübe) nehmen, bis zur Trocknung (ca. 30 Sekunden) einreiben. Besonders wichtig: Desinfektionsmittel auf Finger- und Daumen-Kuppen und Fingernägel, Handinnenflächen und Fingerzwischenräume intensiv einreiben. Fingerringe, künstliche Fingernägel und Nagellack behindern eine gründliche Desinfektion.
Anlässlich des Händehygienetages wird eine noch detailliertere Schulung angeboten, die mithilfe von Schwarzlicht das Resultat sichtbar macht. Es leuchten die Hautareale auf, die vom Desinfektionsmittel benetzt sind - Stellen die nicht leuchten, sind nicht desinfiziert.
Der Aktionstag soll helfen, Mitarbeiter und Patienten noch einmal mehr zu sensibilisieren und den Infektionsschutz – auch zukünftig – mit dieser leicht durchführbaren Maßnahme zu sichern.